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Test: Pebble Time ausprobiert

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Pebble hat mit der Time Smartwatch und damit dem Nachfolger der Original Pebble, das beste und erfolgreichste Kickstarter-Projekt aller Zeiten hingelegt. Seit Sommer ist die Uhr nun offiziell im Umlauf und auch wir wollten uns das Gerät mal etwas genauer ansehen. Ist der Hype gerechtfertigt? Meine Meinung dazu…

Pebble Time

Die Pebble Time wurde damals zum Start nur in der normalen Version aus Plastik angeboten, welche wir auch hier im Blog vorliegen haben. Noch während das Kickstarter Projekt lief, hatte Pebble noch einen zusätzlichen Pfeil im Köcher: Die Pebble Time Steel. Wie der Name schon sagt, ist die besser Variante der Uhr aus Edelstahl. Kickstarter Backer konnten damals von der Time auf die Time Steel umstellen. Um die Sache im wahrsten Sinne des Wortes „rund“ zu machen, veröffentlichte der Hersteller erst vor kurzem die Pebble Time ROUND, welche nun ein rundes Gesicht hat. So viel zur Geschichte der Pebble Smartwatch.

Pebble Time

Wir hatten nun die Gelegenheit Hand an die Pebble Time in schwarz zu legen (Vielen Dank an Pebble für die Bereitstellung des Geräts). Im Lieferumfang befindet sich die Uhr nebst einem Ladekabel und ein paar Bedienungsanleitungen etc. Dem aufmerksamen Leser sollte jetzt auffallen, dass sich kein USB Netzstecker im Lieferumfang befindet. Schade! Hier hätte man ruhig noch ein paar Euro oder Dollar mehr investieren können. Ist aber nicht ganz so schlimm, denn der technikaffine Mensch von heute hat ja nicht nur einen USB Netzstecker Zuhause.

Material und Design

Beim ersten Anfassen der Pebble Time fällt auf, dass das Material des Armbands verdammt wabbelig und billig wirkt. Andere Silikonarmbänder fassen sich deutlich wertiger an. Ich muss aber positiv erwähnen, dass es sich dabei nur um den ersten Eindruck handelt, denn das Armband trägt sich erstaunlich gut und fühlt sich auch gut auf der Haut an. Die Uhr an sich besteht komplett aus Plastik – vorn wie hinten – was aber den Vorteil hat, dass die Uhr sehr leicht ist. Einzig ein Rahmen aus Aluminium rings um das Display sorgt dafür, dass die Time nicht komplett billig wirkt. Bei der Alu-Applikation sollte man aber aufpassen, da er anscheinend sehr kratzanfällig ist. Mal abgesehen von den benutzten Materialien ist die Verarbeitung aber sehr gut.

Pebble Time

Display

Kommen wir zum Display, welches für meinen Geschmack zu klein ist. Der Kontrast des ePaper Displays mit einer Auflösung von 144 x 168 Pixeln ist verbesserungswürdig und die Hintergrundbeleuchtung ist auch in der höchsten Stufe immer noch zu dunkel. Weiterhin haben wir es hier mit 64 darstellbaren Farben zu tun, die meiner Meinung nach auch nicht kräftig genug sind. Pebble bedient sich dabei eher Pastelltönen. Die Ablesbarkeit ist bei Tageslicht und vor allem draußen ganz OK, aber auch hier kann man bei bestimmten Blickwinkeln nicht mehr viel lesen.

Pebble Time

Dadurch, dass das Display immer an ist und der Akku durch die eingesetzte Technologie länger halten soll, muss man hier viele Kompromisse eingehen. In meinen Augen hätte Pebble den Rahmen schmaler und das Display größer machen können. Das hätte der Ablesbarkeit deutlich gut getan.

Akkulaufzeit

Ich habe eben schon mal kurz die Akkulaufzeit angesprochen, welche durch das ePaper Display ja besonders lang sein soll. Pebble verspricht hier 7 Tage bei der Time und 10 Tage bei der Pebble Time Steel Version. In meinem Test hat die Uhr vier Tage am Stück durchgehalten, was für viele das Totschlagargument für die Konkurrenz ist. Die Pebble ist also was für die Anwender, die es stört die Uhr nachts auf den Nachttisch zum Laden zu legen.

Pebble Time

Wenn die Uhr dann aber doch mal alle ist, muss man das Gerät auch laden. Das funktioniert mit dem mitgelieferten flachen Ladekabel, welches sich magnetisch an den Pins auf der Rückseite andockt. Hier ist mir aufgefallen, dass dieser magnetische Haltemechanismus nicht besonders stark ist. Wenn man die Uhr ungünstig hinlegt oder irgendwas an das Kabel kommt (zum Beispiel eine Katze), kann es leicht passieren, dass die Uhr nicht mehr am Strom hängt. Irgendwie ungünstig, wenn man früh aufwacht und die Pebble Time nicht geladen ist. Hier also Obacht geben!

Einrichtung & Bedienung

Zur Einrichtung der Uhr möchte ich nicht zu viele Worte verlieren, denn diese klappt mit der dazugehörigen App wirklich kinderleicht und ist auch gut erklärt. Ihr koppelt die Uhr per Bluetooth an euer Smartphone und folgt dann der Anleitung der App, welche euch ein paar wichtige Fragen stellt: Wollt ihr die Standorterfassung erlauben, Benachrichtigungen erhalten etc. Der ganze Einrichtungsprozess ist innerhalb von wenigen Minuten abgeschlossen. Über die Companion App hat man außerdem die Möglichkeit, Watchfaces festzulegen und Apps zu installieren, von denen es auch eine Menge gibt.

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Mit Veröffentlichung der Pebble Time hatte Pebble auch das Betriebssystem geändert und gänzlich neu aufgebaut. Man strukturiert das Bedienkonzept nun nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Jeder Button an der Uhr steht dabei für einen Zeitraum:

Oben: Vergangenheit > Gibt es Mitteilungen, die ich verpasst habe? Welche Kalenderevents waren gestern? Wann ging die Sonne auf etc.
Mitte: Menü bzw. Gegenwart > Aktuelle Mitteilungen, Menü, Musiksteuerung etc.
Unten: Zukunft > Was für Termine habe ich demnächst? Wann geht die Sonne unter etc.

Einen Knopf habe ich vergessen: Der Zurück-Knopf an der linken Seite der Uhr. Mit ihm könnt ihr in den Menüs zurück navigieren oder mit einem langen Druck den Ruhemodus anschalten, bei dem ihr keine Erinnerungen mehr bekommt. Apropos „Druck“: Die Druckpunkte der Tasten an der Uhr sind mir persönlich zu schlecht. Ich musste bei meinem Exemplar ziemlich kräftig drücken, damit eine Aktion ausgeführt wird. Da mein Pebble Time Testexemplar aber nicht ganz neu war, kann es natürlich auch schon eine Abnutzungserscheinung gewesen sein.

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Bei der Bedienung des neuen Timeline Interfaces muss man sich durch ziemlich viele Menüs quälen. Man ist ständig damit beschäftigt die Knöpfe an der Uhr zu drücken und wird von den Animationen während der Übergänge gequält. Versteht mich bitte nicht falsch! An sich habe ich nichts gegen Animationen und am Anfang waren die comicartigen Übergänge wirklich ganz hübsch anzusehen. Mit der Zeit ging mir das Gewusel auf dem Display aber doch ganz schön auf den Wecker. Leider hat Pebble keinen Menüpunkt hinterlegt, bei dem man die Animationen entweder reduzieren oder ganz ausschalten kann. Hier geht aber über Softwareupdates bestimmt noch etwas.

Die Pebble bietet auch eine Funktion, dass die Hintergrundbeleuchtung bei Bewegung des Arms angeht. Das funktionierte bei mir vielleicht bei 20% aller Fälle. Man muss den Arm schon ziemlich schnell bewegen, damit sich etwas tut. Ich bin dann umgestiegen und hab einfach einen Knopf betätigt, damit ich etwas auf der Uhr erkennen kann, wenn es etwas dunkler war.

Ansonsten gibt es bei der Pebble Time nichts besonders neues oder fortschrittliches im Vergleich zur Konkurrenz. Benachrichtigungen erhält man durch eine ziemlich grobe Vibration am Handgelenk, dessen Stärke man im Menü regeln kann. Leider verschwinden die Benachrichtigungen nicht automatisch, sodas man jede Nachricht manuell wegdrücken muss. Hier würde ich mir wünschen, dass eine Benachrichtigung nach ein paar Sekunden verschwindet, wenn man nicht reagiert.

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Während der Benutzung der Pebble Time hatte ich das Problem, dass sich die Uhr nicht automatisch wieder mit dem Smartphone koppelt, wenn man in Reichweite ist. Dazu vielleicht ein Beispiel: Wenn man auf Arbeit Kaffee holen geht und das Smartphone am Platz liegen lässt, verliert die Uhr die Bluetooth Verbindung. Soweit ist das auch alles OK. Mein Exemplar hat sich aber nicht wieder automatisch verbunden, als ich am Platz war. Ich bekam also auch keine Nachrichten mehr auf der Uhr angezeigt. Hier half bei mir leider nur ein Neustart.

Während meines Tests habe ich auch die ein oder andere App ausprobiert, von denen es für die Pebble Time auch eine Menge gibt. Bei mir kam unter anderem Swarm oder auch der Misfit Schrittzähler zum Einsatz. Die Nutzung der Programme ist für mich OK, aber nicht der Hauptfokus einer Smartwatch.

Fazit

Die Pebble Time ist mehr Uhr als Minicomputer – Gut so!

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Ich habe nun eine Weile mit der Pebble Time verbracht und komme zu dem Schluss, dass es eine gute Smartwatch mit vielen Kompromissen aber auch Vorteilen ist. Außerdem muss man auch ein bisschen Fan dieses Retrolooks und des dazugehörigen Betriebssystems sein. Viele werden sich an dem für mein Empfinden etwas umständlichen Bedienkonzept stören. Tasten drücken und viele Menüs hindurch navigieren ist nicht Jedermanns Sache. Die Vorteile der Pebble liegen auf der Hand: Vier bis fünf Tage Akkulaufzeit, Plattformunabhängigkeit und die Tatsache Schwimmen zu können, ohne die Uhr vorher abzulegen, sind schon für viele ein Kaufgrund. Dennoch muss man mit den Kompromissen leben, dass das Display sehr klein ist, wenig Farben darstellen kann und auch nicht besonders gut beleuchtet ist. Wer gerne Apps auf seiner Smartwatch verwenden möchte wird bei der Pebble zwar einige finden, aber auch nicht immer das passende einsetzen können. Da können Apple Watch oder Android Wear Uhren einfach mehr.

Aber will die Pebble Time überhaupt ein Computer am Handgelenk sein? Meiner Meinung nach nein. Die Smartwatch aus dem Hause Pebble beschränkt sich absichtlich auf das Uhr-sein mit dem Beiwerk auch Benachrichtigungen am Handgelenk vermitteln zu können. Und genau das kann die Pebble Time ziemlich gut.

Solltet ihr demnächst zu einer Smartwatch greifen wollen, dann überlegt euch gut, was ihr braucht. Die Pebble Time könnte eine Alternative für euch sein und ist im Moment für 199€ zu haben. Wer es etwas edler haben möchte, kann auch zur Pebble Time Steel greifen, für die ihr aber 299€ investieren müsst.


Habt ihr Fragen oder fehlt euch etwas in dem Test? Hinterlasst doch gerne Feedback in den Kommentaren.

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